Über eine frische Idee der Detmolder Stadtverwaltung
Den aufmerksamen Detmolder Zeitgenossen wird es nicht entgangen sein, dass seit einiger Zeit statt eines baufälligen Parkhauses in der Hornschen Straße ein großer Tiefparkplatz ungeahnte freie Aussichten auf das Altstadtpanorama freigelegt hat. Parken im Souterrain ist ebenso originell wie die lebendige Bemalung des Bauzauns mit einem lebendigen Kaleidoskop der lippischen Glanzlichter.
Neben dem Hermannsdenkmal, den Extersteinen, dem Theater oder der Adlerwarte sind endlich auch Bonmots der Dichter en passant zu erlesen, wie etwa Grabbes unverwüstlicher Spruch vom Zahnweh oder sein „Ich aber wanderte und wanderte. Es blieb die Sonne hinter mir zurück.“
Die Redaktion freut sich aber besonders über das frühlingshafte Weerth-Zitat, das aus einem Brief vom 31. Mai des Jahres 1843 an seine Mutter nach Detmold stammte: „Hätt’ ich Siebenmeilenstiefel, da wüsst’ ich, was ich täte.“
Die Verse aus der Feder Ferdinand Freiligraths direkt nebenan sind aber nicht nur kalligraphisch eine Meisterleistung:
Nun werden grün die Brombeerhecken,
hier schon ein Veilchen – welch ein Fest!
Die Amsel sucht sich dürre Stecken
und auch der Buchfink baut sein Nest.
(Aus dem Schlesischen Gebirge, St. Goar, März 1844)
Ein Besuch lohnt sich!