Los geht’s: aus dem Schwarzwald an die Nordsee ohne Unterbrechung. Aus dem Ruhrgebiet nach Berlin in knapp sechs Stunden. Einfach mit seinen 100 PS losfahren. Hinein in den nächsten Stau …? Ärgern Sie sich nicht. Denn „in der guten alten Zeit“, war es noch ärger …
Für denjenigen nämlich, der sich beispielsweise im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts auf den Weg machten. Nicht nur, weil Pferd und Wagen eher gemächlich daherkamen, sondern weil sich die deutschen Landen als ein Flickenteppich aus mehr als 300 Grafschaften, Fürstentümern, Herzogtümern und zahlreichen souveränen Kleinststaaten präsentierten.
Zollschranken waren allgegenwärtig. Etwa 1800 Zollstationen mit ihren jeweiligen Kleinstaatsdienern gab es anno dazumal in Deutschland. Das bedeutete für die Reisenden, Kaufleute und Industriellen an jeder Grenze unter die Lupe genommen zu werden und jeweils Zoll zu entrichten. Stets in der Landeswährung – versteht sich.
Maße, Gewichte und die Uhrzeit unterschieden sich von Ort zu Ort, und ein extrem uneinheitliches Geld- und Münzwesen erschwerte schon im Nahbereich den Wirtschaftsverkehr.
Abhilfe gab es in den 1820-er Jahren durch die Gründung zunächst regionaler Zoll- und Handelsvereine. Ein entscheidender Meilenstein folgte 1834: Auf Initiative Preußens schloss sich eine große Reihe von Staaten zum Deutschen Zollverein zusammen. Der Wegfall der Binnenzölle, ein vereinheitlichtes Zollrecht und die schrittweise Schaffung eines einheitlichen Systems für Münzen, Maße und Gewichte erleichterten das Reisen in deutschen Gebiete erheblich.
Wir wünschen freie Fahrt und einen schönen Urlaub!