Beflügelt durch das Interesse des Bundespräsidialamtes an unserer Arbeit haben wir das Programm der Veranstaltungen für das kommende Weerth-Jahr zusammengetragen und geordnet und veröffentlichen es in einem ersten Aufschlag ab kommender Woche. Auch das Wochenblatt →Lippe-aktuell bringt auf der Kulturseite einen ersten redaktionellen Beitrag zu Weerth.
Rainer Nummer zeichnet und liefert immer Neues, die Mikrofone im Aufnahmestudio werden nicht kalt, um alles von Weerth in der →Hörstelle hörbar zu machen. Die Detmolder Tourist-Info macht Nägel mit Köpfen und lädt die Gästeführer ein, sich zusammen mit uns auf das kommende Jubeljahr einzustimmen. Mit der schönen Graffiti-Tapete in der Unterführung am Detmolder Bahnhof ist zumindest ein erstes geistreiches Willkommen für die Gäste geschaffen.
Es wäre weit mehr als ein Traum, wenn trotz der Pandemie Georg Weerth bei den Menschen ankommt.
Und noch etwas:
Am vergangenen Montag war der →Tag des inhaftierten Schriftstellers. Wenn wir den Blick auf die Initiative →Reporter ohne Grenzen lenken, verstehen wir, wie hier wichtige Erinnerungsarbeit durch eine unabhängige Redaktion geleistet wird. Georg Weerth gehört übrigens auch zur Gruppe der bedenkenswerten inhaftierten Schriftsteller. Nach seiner Verurteilung durch die preußische Justiz trat er im Frühjahr 1850 eine Haftstrafe im Kölner Klingelpütz an, wohl wissend, dass er nur durch diese Auszeit hinter Gittern weiterhin seine bürgerlichen Rechte ausüben konnte. Leider hat das Scheitern der 1848er-Revolution auch seinem Schreiben keinen Motivationsschub gegeben. Es ist ein Jammer bei diesem Genie, oder – wie Franz Mehring es ausdrückte – dem »Prinz aus Genieland«.