Maienzeit – Liederzeit

„Im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen, da ist in meinem Herzen die Liebe aufgegangen.” Inmitten der unruhigen Zeiten der 1840er-Jahre erklingt ein Lied von Frühling, von Liebe, von diesem immer wieder grandiosen Schauspiel der Natur, das mit jedem Jahr, das der Mensch älter, auch schöner und wertvoller wird: Robert Schumanns Vertonung von Heinrich Heines (1797–1856) berühmtem Gedicht …

Als erstes von insgesamt 16 Liedern eröffnet es den Gesangszyklus „Dichterliebe“. Voll des Hoffens und des Liebesglücks, im Laufe des Zyklus’ auch voller Verzweiflung und Melancholie sind die Gedichte aus dem „Lyrischen Intermezzo“ (1827) des jungen Heine, die Schumann in Töne gießt. Heines doppelbödige Ironie, sein subtiler Umgang mit der Sprache, geadelt durch Schumanns kongeniale Vertonung, die Janusköpfigkeit von Wort und Klang – das ist Hörgenuss mit Sogkraft.

Wie sich Text und Töne umschlingen und umranken, wie das Klavier das Gesungene weiterinterpretiert und das, was nicht gesagt werden kann, ergänzt und zu Ende bringt, das ist zutiefst berührend. Nur selten ist das Bittersüße der Liebe, in deren Wonne die Angst vor der Einsamkeit eingewoben ist, wohl derart meisterlich in Töne umgesetzt worden wie in Schumanns „Dichterliebe“.

Tauchen Sie ein in die wunderbaren Melodien. Am besten natürlich live. Zur Not auch von „Konserve”. Zurücklehnen, durchatmen, genießen!