Leb wohl

By 16. April 2021April 17th, 2022Archiv
Love they to live,
that love and honour have!
Shakespeare

Noch einen Kuß, noch einen Druck der Hand!
Und fröhlich zieh ich dann von Land zu Land;
Laß einmal noch der schwarzen Locken Pracht
Im Winde wehn, noch einmal singe sacht
Das schönste mir von deinen schönen Liedern!

Das breite Schwert, des Mannes wilde Zier,
Gürt nun auch jubelnd an die Seite mir;
Ich will es tragen immer frei und kühn,
Bis Ruhm und Ehre mir die Stirn umziehn –
Die bring ich oder kehre niemals wieder!

Und nun: Leb wohl! Des Morgens goldne Pracht,
Die Berge rings, die Täler all umlacht;
Dein Auge glüht – wild wallet meine Brust,
Ich zieh aus Liebes- nun in Kampfeslust –
Wohl denen, die so Lieb als Ehre haben!