Darüber las ich neulich in der Zeitung: Krankheit und Hitze …

… in der Neuen Rheinische Zeitung Organ der Demokratie. No 39. Köln, Freitag den 9. Juli 1848.

„Donaufürstenthümer. Berichte aus Bukarest vom 13. Juni melden: Alles Politische ist durch die seit fünf Tagen mit Heftigkeit sich in der Hauptstadt verbreitende Cholera in den Hintergrund getreten. Seit dem 7. d. M. sind die Erkrankungen von 5 des Tages auf 186 (die gestrige Anzahl) gestiegen und davon beiläufig der fünfte Theil, nämlich 35, gestorben. Der Anfall ist sehr plötzlich und der Verlauf sehr schnell.

Ein allgemeiner Schrecken hat sich der Bewohner bemächtigt und alle jene, welche fortreisen können, fliehen in die Gebirge und in’s Ausland. Nachdem am fürstlichen Hofe unter der Dienerschaft acht Cholerafälle vorgekommen und gestern auch eine Kindswärterin befallen worden ist, so floh auch die Fürstin heute in die Gebirge, begleitet von ihrem Gemahl. Diese Entfernung des Hospodars von der Hauptstadt in einem solchen, in jeder Beziehung kritischen Momente, wenn auch nur auf einige Tage, wird mit Recht allgemein getadelt. Eine außerordentliche Hitze, mit täglichen Gewittern, scheint zur Ausbreitung der Seuche beizutragen.“