*Marx bemüht sich in diesen Tagen, die ehemaligen Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung zur Mitarbeit an Weydemeyers Wochenschrift “Die Revolution” zu gewinnen. Von dem Blatt erschienen nur zwei Nummern; Beiträge von Weerth sind darin nicht enthalten. Am 7. Januar 1852 schreibt Jenny Marx an Engels: “Er läßt Sie bitten, Weerth zu grüßen, ihm zu sagen, daß er recht ärgerlich über ihn wäre, daß er bei Übersendung von Reinhardts Brief aus Paris nur 2 Worte mitgeschrieben und daß er vor allem seine Pflichten als alter Redakteur der ‘N[euen] Rh[einischen]’ erfüllen und irgendwie Ware auf Lager nach Amerika spedieren solle.” (MEW, Bd. 28, S. 629) Am 9. Januar schreibt sie an Weydemeyer: “Auch an Weerth sind Tretbriefe abgegangen.” (MEW, Bd. 28, S. 633) Am 16. Januar schreibt sie an Engels: “Es war ihm [Marx] bei seinem Leiden nicht möglich, für Amerika etwas fertigzubringen; dagegen hat er aus Freiligrath und Pieper Funken geschlagen. Das sehr gelungene Gedicht Fr. sende ich Ihnen hierhin mit. Teilen Sie es auch Freund Weerth [mit]. Vielleicht stachelt es ihn an, auch den Pegasus zu besteigen.” (MEW, Bd. 28, S. 634) Am 22. Januar schreibt Engels an Marx: “Weerth wird nächste Woche etwas für W[eydemeyer] schaffen, diese Woche kann er nicht. Übermorgen hoffe ich ihn hier zu sehen, und vielleicht kommt er in 8 à 14 Tagen nach London, da es ihm wieder vor lauter Ungeduld wie heiße Kohlen unterm Hintern brennt.” (MEW, Bd. 28, S. 9) Am 23. Januar schreibt Engels an Weydemeyer: “Weerth ist gerade sehr beschäftigt und sitzt nicht fest in Bradford (Yorkshire), er hat mir indes versprochen, per nächsten Steamer etwas zu schicken. Ich werde ihn wohl morgen hier sehen und ihn noch ferner treten, daß er sein Versprechen hält. […] Vorderhand sitze ich hier in Manchester fest, glücklicherweise in einer sehr unabhängigen Stellung und mit mancherlei Vorteilen; Marx und andre Freunde besuchen mich zuweilen von London, und solange Weerth in Bradford ist, ist ein regelmäßiger Rutschdienst zwischen hier und dort eingerichtet, da die Fahrt auf der Eisenhahn nur 2 ½ Stunde dauert. Er wird nun aber wohl fortgehn, er kann es in dem Saunest Bradford nicht aushalten, und Ruhe hat er nun einmal nirgends, um ein Jahr lang an demselben Ort auf dem Hintern zu sitzen.” (MEW, Bd. 28, S. 480) Am 30. Januar schreibt Engels an Weydemeyer: “Weerth ist wieder auf Reisen, er geht nach Holland, Frankreich, der Schweiz usw. und wird in diesem Augenblick in London sein. Ich habe Marx geschrieben, er soll ihn noch etwas treten, daß er Dir einige Sachen schickt, doch wird er schwerlich Ruhe dazu haben. Wenn man den ganzen Tag bei holländischen Juden herumgelaufen ist und Wollen- und Leinengarn offeriert hat, kommt man abends im Hotel schwerlich zu dergleichen Schreibereien. Indes, was aus ihm herauszuschlagen ist, schlägt Marx gewiß heraus.” (MEW, Bd. 28, S. 487)
aus: Georg Weerth, Sämtliche Briefe, hrsg. von Jürgen-Wolfgang Goette, Bd. 2; Campus Verlag 1989