Am 29. Juni 1855 schreibt Lina Duncker aus Berlin:
“Lieber Georg!
Es hat mich ungemein gefreut, daß Du Europa glücklich wieder erreicht und daß wir Dich bald sehen werden. Vorläufig sind wir noch hier, ob ich Mitte August nach dem Rhein gehe oder ob wir im September eine Reise in die Schweiz machen, ist noch sehr unbestimmt, besonders letzteres. Wenn Du uns anzeigen kannst, welche Zeit und wieviel Du für Berlin bestimmt hast, so können wir uns also nicht verfehlen, da wir noch an nichts Bestimmtem gebunden sind. Bitte grüße Deine Mutter, ich kann ihr Glück mitfühlen, Dich wieder auf heimatlicher Erde zu haben, es gibt wenig Trennung und Entfernung mehr in unserer Zeit, aber so eine Reise um die halbe Welt und in ganz unbekannte Regionen verlohnt sich doch noch der Abschiedstränen, der Ungewißheit und Angst um Dich Wildfang. Ob Du nun wohl ruhiger und genügsamer, was den Raum betrifft, oder reisedurstiger geworden bist, soll mich wundern, und bin ich ebenso neugierig darauf wie auf die Beschreibung Deiner Irrfahrten und Erfolge. Für Deine beiden letzten Briefe den besten Dank und übrigens bis auf Wiedersehen